Die Deutschen im Allgemeinen sind bekannt als Reiseweltmeister, aber nur die wenigsten Reisenden machen sich Gedanken über eine Reiseversicherung. Wer sorglos ist und denkt, es kann ja sowie nichts passieren, der sollte noch einmal darüber nachdenken. Krankheitskosten im Ausland, insbesondere außerhalb der EU, können richtig teuer werden. In diesem Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten Punkte zum Thema Reiseversicherung zusammengestellt.
1. Braucht man den unbedingt eine Auslandskrankenversicherung?
Leider gibt es immer noch zu viele unter den Reisenden die im Glauben sind, daß auch im Ausland die gesetzliche oder private Krankenversicherung für eventuelle Behandlungskosten im Ausland übernimmt. Dem ist jedoch nicht so und kann im schlimmsten Fall zu folgenschweren Konsequenzen führen. Ja es stimmt, man ist über die gesetzliche Krankenversicherung und der entsprechenden Krankenkassenkarte im EU Ausland, oder in Ländern mit denen ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen wurde, generell versichert. Dies gilt jedoch nur für stationäre und ambulante Notfallbehandlungen, und zwar auch nur bis zu einem gewissen Anteil wie bei der gleichen Behandlung daheim.
Das bedeutet, dass ihr auf dem Großteil der Kosten sitzen bleibt. Hinzu kommt, dass der Rückflug eines Kranken von den gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich nicht bezahlt wird – was ebenfalls teuer werden kann. So kostet der Ambulanzflug aus Mallorca etwa 10.000€ und aus Australien oder Asien sogar mehr als 100.000€. Eine Auslandskrankenversicherung gibt es schon für unter 10€ im Jahr und sollte nach Ansicht von Experten unbedingt abgeschlossen werden. Auch Privatversicherte sollten sich vor ihrer Abreise genau informieren, welche Leistungen im Fall der Fälle von ihrer Versicherung erbracht werden.
Im Endeffekt kann dies im schlimmsten Fall bedeuten, daß man den Großteil der entstandenen Kosten selber berappen muß. Rückflüge aus dem Ausland werden beispielsweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Rückführung mit Hilfe eines Krankentransportfluges kann richtig teuer werden – Sollten Sie eine Krankenrückführung von Mallorca aus benötigen, dann machen Sie einfach mal locker €10.000. Rückführungen aus Australien oder Asien können sogar €100.000 oder mehr kosten. Nicht nur gesetzliche, auch private Krankenkassen kommen in den meisten Fällen, wenn keine Zusatzversicherung abgeschlossen wurde, für diese Kosten nicht auf.
2. Was deckt die Europäische Krankenversicherungskarte im Krankheitsfall ab?
Auf der Rückseite der Krankenversicherungskarte befindet sich die sogenannte EHIC (European Health Insurance Card). Gültig ist sie in der gesamten EU, aber auch in Ländern wie der Schweiz, Kroatien, Serbien, Lichtenstein, Island, Norwegen und Mazedonien. Im Falle einer Erkrankung bekommt man in den genannten Ländern Zugang zur medizinischen Grundversorgung. Krankenrücktransporte werden jedoch nicht übernommen. Es empfiehlt sich daher der Abschluß einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung.
3. Welche Leistungen sollte eine Auslandskrankenversicherung abdecken?
Eine Auslandskrankenversicherung sollte auf jeden Fall die Kosten die folgenden Punkte abdecken:
Untersuchungen durch einen Arzt sowohl bei ambulanter als auch stationärer Behandlung
Übernahme der Kosten für Heil- und Verbandsmittel und Medikamente
Krankenhausaufenthalt, Krankentransport zur Klinik und Operationen
Rücktransport des oder der Kranken aus dem Ausland nach Hause
Achten Sie beim Krankenrücktransport jedoch auf folgenden Formulierung in der abgeschlossenen Versicherungspolice – „Medizinisch vertretbar und sinnvoll“. Auf diese Klausel sollten Sie auf jeden Fall achten.
4. Sollte man auch eine Reiserücktrittsversicherung abschließen?
Wenn Sie Ihren Urlaub mit Babys oder Kleinkindern planen oder die Reise eventuell besonders teuer sein sollte, dann empfiehlt sich der Abschluß einer Reiserücktrittsversicherung. Muß man seinen Uralub wegen unvorhersehbaren Ereignissen absagen werden in der Regel Stornierungsgebühren fällig. Diese bekommt man jedoch, wenn eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen hat, wieder zurückerstattet.
Achten Sie vor dem Abschluß einer Reiserücktrittsversicherung auf die enthaltenen Leistungen in der Police. Verzichten sollte man auf jeden Fall auf eine Versicherung mit Selbstbeteiligung. Bei solchen Klauseln kann es passieren, das Sie für bis zu 20% des Reisepreises aus eigener Tasche bezahlen müssen. Entscheiden Sie sich deshalb für eine Reiserücktrittsversicherung, die bis zu 100% der Stornierungsgebühren übernimmt.
5. Ist eine Reisegepäckversicherung sinnvoll?
Auch hier gibt es, laut Verbraucherschutzverbänden, ein eindeutiges Urteil – Nein. Reisegepäckversicherungen sind verhältnismäßig teuer und stellen somit einen eher unnötigen Kostenfaktor dar. Des weiteren gibt es bei vielen Anbieter zu viele unnötige Klauseln und Auflagen um am Ende überhaupt einen Betrag erstattet zu bekommen.